Die Anerkanntesten Mobbing Definitionen kommen wohl von Leymann oder Esser/Wollmerath aus diesem Grund habe ich die einzelnen Mobbing Kriterien der Authoren mit Hartz IV Bezug dargestellt. Alle anderen (nicht zutreffenden Kriterien habe ich weg gelassen) Dies ist allerding nur auf mich und meine persönliche Situation als Aufstocker bzw. Selbständiger in meinem Jobcenter bezogen. In anderen Fällen treffen natürlich auch noch andere Kriterien zu.
Mobbing Definitionen
Nach Leymann
„Unter Mobbing wird eine konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen verstanden, bei der die angegriffene Person unterlegen ist (1) und von einer oder einigen Personen systematisch, oft (2) und während längerer Zeit (3) und mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis (4) direkt oder indirekt angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet.“
Auf der Leymann-Homepage ist nachzulesen, was der Wissenschaftler unter systematisch, oft und längerer Zeit versteht: „Mindestens eine der 45 Handlungen, mindestens einmal die Woche, mindestens ein halbes Jahr lang.“
Anmerkung von Sebi: Da es normalerweise keinen wöchentlichen Kontakt gibt liegen die Mobbing Intervalle ein bisschen weiter auseinander.
Angriffe auf die Möglichkeit, sich zu äußern
1. Der Vorgesetzte schränkt die Möglichkeit ein, sich zu äußern |
Bei jedem Bescheid gibt es eine Einspruchsfrist. Wenn ein Einspruch in diesem Zeitraum nicht möglich sein sollte, ist die Möglichkeit der Meinungsäußerung eingeschränkt. Die Fristen haben nur monodirektionale Wirkung. |
5. Ständige Kritik an der Arbeit |
Die Arbeit selbst wird nicht kritisiert, nur dass ich nicht ein vollkommen unrealistisches Einkommen erwirtschaften kann. |
8. Mündliche Drohungen |
Sanktionierungen werden angedroht |
9. Schriftliche Drohungen |
Sanktionierungen werden angedroht |
Angriffe auf das soziale Ansehen
27. Man zwingt jemanden, Arbeiten auszuführen, die das Selbstbewußtsein verletzen |
Dieses Kriterium ist bei der Definition von „zumutbarer Arbeit“ außer Acht gelassen |
29. Man stellt Entscheidungen des/der Betroffenen in Frage |
Als Selbständiger muss ich jeden Buchungsbeleg alle 6 Monate vorlegen und rechtfertigen. Hinterfragungen sind hierbei normal. |
Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation
34. Man gibt ihm/ihr sinnlose Arbeitsaufgaben |
Ich musste z.B. ein Bewerbertraining machen, bei dem ich alle Module bereits in längeren Schulungen oder bei einer Ausbildung erlernt hatte oder selbst schon Schulungen in dem Bereich gegeben hatte. |
35. Man gibt ihm/ihr Aufgaben weit unter seinem/ihrem eigentlichen Können |
Es werden Bewerbungen gefordert in Bereichen weit unter meinem Können. Eine Ablehnung des Ganzen wäre mit Sanktionen belegt. |
36. Man gibt ihm/ihr ständig neue Arbeiten |
Der Briefverkehr durch Gerichtsverfahren mit Hartz IV füllt mittlerweile mehrere Ordner. Manchmal komme ich der diesbezüglichen Arbeit nicht mehr hinterher. |
38. Man gibt dem/der Betroffenen Arbeitsaufgaben, die seine/ihre Qualifikation übersteigen, um ihn/sie zu diskreditieren |
Ich bin zwar mittlerweile recht fit als mein eigener Anwalt im Sozialrecht, wenn ich aber nicht einen ganzen Berufsstand für überflüssig erklären will, muss ich davon ausgehen, dass ein Anwalt mit diesen Tätigkeiten nicht so überfordert ist wie ich. Wenn ich die Anwaltstätigkeiten aber bleiben lasse, bleibe ich auf einem fünfstelligen Schuldenbetrag sitzen |
Angriffe auf die Gesundheit
39. Zwang zu gesundheitsschädlichen Arbeiten |
Nicht umsonst gibt es Höchstarbeitszeiten für Angestellte in Deutschland. Wenn dauerhaft darüber hinaus noch wesentlich mehr Engagement gefordert ist überschreitet dies unabhängig von der Art der Arbeit die gesundheitliche Toleranz. |
40. Androhung körperlicher Gewalt |
Sanktionen, welche die Existenz (das Überleben) bedrohen bedeutet körperliche Gewalt. |
42. Körperliche Misshandlung |
Sanktionierung unter ist gleichbedeutend mit körperlicher Misshandlung. Wenn das Geld nicht mehr für Essen, Strom, Wasser und Miete zur Verfügung gestellt wird, wird Gleichermaßen die Existenz zerstört. |
Nach Esser und Wolmerath
Mobbing ist ein Geschehensprozess in der Arbeitswelt, in dem destruktive Handlungen unterschiedlicher Art wiederholt und über einen längeren Zeitraum gegen Einzelne vorgenommen werden, welche von den Betroffenen als eine Beeinträchtigung und Verletzung ihrer Person empfunden werden und dessen ungebremster Verlauf für die Betroffenen grundsätzlich dazu führt, dass ihre psychische Befindlichkeit und Gesundheit zunehmend beeinträchtigt werden, ihre Isolation und Ausgrenzung am Arbeitsplatz zunehmen, dagegen die Chancen auf eine zufriedenstellende Lösung schwinden und der regelmäßig im Verlust ihres bisherigen beruflichen Wirkbereichs endet.(Esser und Wolmerath, 2000)
Katalog der 100+… Mobbinghandlungen
1. Angriffe gegen die Arbeitsleistung und das Leistungsvermögen
Unterschlagung von Arbeitsergebnissen (z.B. Unterlagen, Dateien sind „weg“) |
Nicht nur bei mir verschwinden regelmäßig und systematisch eingereichte Unterlagen. Mittlerweile werfe ich Unterlagen nur noch im Beisein von Zeugen (die zuvor alle Unterlagen gesichtet haben) in den Briefkasten. |
Vorenthalten und/oder Fälschen von arbeitsrelevanten Informationen |
Im Letzten Fall wurden mir die Kosten zur Wahrung des Umgangsrechts mit meinen Kindern komplett verweigert, weil ich einen Antrag den es in den Jahren vorher nicht gegeben hat, nicht abgegeben habe. Die Existenz eines solchen Antrags wurde mir aber verschwiegen |
Anordnung von sinnlosen Tätigkeiten (z.B. ausgemusterte Ordner sortieren) |
– Unterlagen mehrfach abgeben |
Anordnung von systematisch über fordernden Tätigkeiten |
Es kommt sehr oft vor, dass ich als ungelernter Anwalt überfordert bin. |
Zuweisung von Tätigkeiten, die der Betroffene nicht mag oder die ihm nicht „liegen“ |
Ausschließlich |
Zuweisung von objektiv zu viel Arbeit (Zuschütten) |
Es wird soviel sinnfreie Arbeit produziert, dass meine eigentliche Beschäftigung zeitlich darunter leided. Dies ist wiederum von finanziellen Einbußen begleitet |
2. Angriff gegen den Bestand des Beschäftigungsverhältnisses
– Berufliche Qualifikation wird ständig in Frage gestellt |
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– Willkürliches Zurückhalten des Entgelts (z.B. Urlaubsgeld, Spesen) |
Ich bekomme seit Jahren nur einen kleinen Bruchteil dessen was mir zusteht. Da ich mir den Rest des Minimums leihen muss, ist mittlerweile ein fünfstelliger Schuldenbetrag angewachsen. |
3. Destruktive Kritik
Ich gehe nicht auf die einzelnen Punkte ein. In meinem Fall wird aber zum Beispiel die Einnahmesituation kritisiert, ohne dass Alternativen angeboten werden können. (Ist auch klar, die gibt’s nicht!)
4. Angriffe gegen die soziale Integration am Arbeitsplatz
– Unterdrückung von Meinungsäußerungen des Betroffenen (z.B. Mund verbieten) |
Mir wurden schon mehrere Verfahren angedroht, weil ich von „Sozialverbrechern“ geschrieben habe oder wegen meines Vergleiches von Hartz IV mit KZs |
– Engagement des Betroffenen wird als getarnter Egoismus diffamiert |
Musik ist ein Hobby und kein Beruf. Dies ist allerdings ein weit verbreiteter Aberglaube. |
– Ignorieren von Fragen, Gesprächswünschen, Hilfeersuchen, Kooperationsangeboten |
Ich habe gar nicht viele Wünsche. Ich will nur das mir zustehende Geld und die Zeit, dass ich meiner Arbeit nachkommen und meine Kinder sehen kann. |
6. Angriffe gegen das Selbstwertgefühl
Ohne auf die einzelnen Punkte einzugehen, kann man das Hartz IV Komplettsystem als Angriff gegen das Selbstwertgefühl werten. Welches Selbstwertgefühl sollte man zum Beispiel auch bekommen, wenn die eigene Arbeitsleistung nicht mehr als einen Euro wert ist.
7. Angst, Schreck und Ekel erzeugen
– Angst und Schrecken erzeugen (z.B. Einsperren des Betroffenen, Spinnen in den Schreibtisch legen, tote Tiere im Büro ablegen, elektrischen Kurzschluss herbeiführen) |
Meine größte Angst besteht darin, dass ich meine Kinder nicht mehr sehen kann. Genau diese wird durch die Jahrelange „Nichtbezahlung“ der Fahrtkosten und eines temporären Regelsatzes für meine Kinder während Ihres Aufenthaltes gefördert. |
8. Angriffe gegen die Privatsphäre
– Unterschlagung von Anträgen (z.B. wegen Urlaub, Bildung) |
Nicht nur bei mir verschwinden regelmäßig und systematisch eingereichte Unterlagen. Mittlerweile werfe ich Unterlagen nur noch im Beisein von Zeugen (die zuvor alle Unterlagen gesichtet haben) in den Briefkasten. |
9. Angriffe gegen die Gesundheit und körperliche Unversehrtheit
– Offene körperliche Übergriffe, Gewaltanwendung |
Sanktionen! |
10. Versagen von Hilfe
– Ignorieren von Mobbingsituation (z.B. Wegschauen, Weggehen) |
Es gibt nach wie vor keine Bereitschaft die Situation als Mobbing anzuerkennen |
– Dulden von Mobbingvorgängen |
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– Unterlassene Hilfeleistung |
Wenn Probleme nicht verstanden werden oder es die Probleme durch Vorschriften nicht gibt, gibt es auch keinen Handlungsbedarf. Also erst mal alles wegleugnen. |
Nachtrag:
Die übliche Vorgehensweise in solch einem Fall ist es natürlich mich als bedauerlichen Einzelfall darzustellen. Wenn dies geschehen sollte biete ich mich bereits jetzt an vor einem Jobcenter nach Wahl eine Spontanbefragung durchzuführen. Mit Sicherheit werden bei Verschiedenen Opfern nicht die selben Kriterien zutreffenwie bei mir, dafür werden aber auch noch andere Kriterien dazu kommen.
Hallo,
Ich musste auch extrem Bebbing erfahren, so schlimm, dass ich krank wurde.
Jetzt seit 8 Jahren, wegen des Amtes, nicht mehr krankenversichert bin.
Obwohl ich 3 Berufe habe, hat das Amt mir keine Arbeit vermittelt.
Wenn ich wenigstens Arbeit bekommen hätte, dass ich mich hätte
“ über Wasser“ halten können, wäre mit viel erspart geblieben!
Jeder hat das Recht auf Arbeit, auch ich!
Bitte um Hilfe, danke
MfG
M.Frei-Stein
Das Facebook Like Button Plugin waere bestimmt hilfreich. Oder habe ich es uebersehen?