Hartz IV – Enteignung durch Arbeit!

tachoEs ist wieder mal einer dieser Monate an denen ich mich frage warum ich überhaupt etwas arbeite. Im Normalfall arbeitet fast jeder für Geld. Mit Hartz IV und Unterhaltsverpflichtungen im Rücken ist das aber nicht möglich.
Diesen Monat habe ich so viel gearbeitet, dass ich jetzt sogar dafür bezahlen muss und sowohl das Sozialgericht in Speyer als auch das Landessozialgericht in Mainz finden das in Ordnung.

Ihr wollt wissen wie das möglich ist?

Ganz einfach. Als selbständiger Musiker rechne ich wie jeder andere Selbständige auch meine beruflichen Fahrtkosten ab. Ihr kennt das wahrscheinlich auch wenn Ihr für betriebliche Fahrten mit dem privaten PKW in der Steuererklärung 0,30 € / km absetzten könnt. Ich gehe davon aus, dass wir uns einig sind dass das Finanzamt kein Wohlfahrtsunternehmen ist, welches gerne Geld verschenkt. Also werden die 30 Ct entweder ein bisschen zu niedrig angesetzt oder gerade so in Ordnung sein.

Bei Hartz IV Empfängern sind allerdings nur 0,10 € /km anrechnungsfähig. Diese decken jedoch die wirklichen Kosten (0,30 € bei weitem nicht). Das bedeutet, dass ich für jeden gefahrenen geschäftlichen Kilometer 0,20 € meines abzugsfreien Zuverdienstes (100,- €) reduziere. Es ist also eine einfache Rechnung, dass mein abzugsfreier Zuverdienst nach 500 Kilometern ins Minus geht, sprich ich bekomme kein Geld für meine Arbeit sondern bezahle dafür  (100,-€ / 0,20 € = 500)

Da die Musik ein sehr akquiseintensives Geschäft ist, kommen schnell viele Kilometer zusammen.
Das ist als Demotivationsstrategie unschlagbar und ein klarer Beleg dafür dass es kein Interesse daran gibt, dass Hartz IV Empfänger arbeiten, nein sie sollen nur einen Status erhalten in dem sie in der Statistik hübsch aussehen. Da ich in der Sache auch schon vor dem Landessozialgericht in Mainz eine Abfuhr erhalten habe und eine Revision nicht zugelassen wurde findet der Staat diese Art der Enteignung an den wirtschaftlich schwächsten anscheinend in Ordnung.

Was soll man auch schon von einem zu tiefst korrupten Bananenstaat erwarten…

Falls sich ein Fachanwalt berufen fühlen sollte sich diesem Missstand anzunehmen, stelle ich gerne meine Gerichtsakten zur Verfügung und halte den Kopf dafür hin.

One Response

  1. Stefan Wehmeier
    Stefan Wehmeier 8. August 2015 at 09:35 |

    „Sollte es irgendwelche Götter geben, deren Hautanliegen der Mensch ist, so können es keine sehr bedeutenden Götter sein.“

    Arthur C. Clarke

    1. Die Arbeitsteilung erhob den Menschen über den Tierzustand und die Qualität der makroökonomischen Grundordnung bestimmt den Grad der Zivilisiertheit, die der Kulturmensch erreichen kann.

    2. Ist die Makroökonomie noch fehlerhaft, müssen Machtstrukturen aufgebaut werden. Dazu bedarf es der Religion (Rückbindung auf künstliche Archetypen im kollektiv Unbewussten), um die elementaren Fehler der makroökonomischen Grundordnung und die dadurch bedingte systemische Ungerechtigkeit und Beschränktheit aus dem Begriffsvermögen des arbeitenden Volkes auszublenden. Dabei besteht die Gefahr, dass sich die Religion verselbständigt, wenn es niemanden mehr gibt, der ihre wirkliche Bedeutung noch kennt:

    https://www.youtube.com/watch?v=trndMcxwoKA

    3. Wäre Gott (künstlicher Archetyp Jahwe = Investor) allwissend, hätte er Adam nicht verboten, sich an der „Frucht vom Baum, der Frucht macht“ zu bedienen, denn der Urzins lässt sich nicht verbieten.

    4. Wäre Buddha erleuchtet gewesen, hätte er gesagt: „Benutzt umlaufgesichertes Geld!“

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2015/08/selbstandiges-denken.html

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