Wieder einmal ist ein halbes Jahr vorbei und ich muss aufs neue die Hosen runter lassen und alle Buchhaltungsbelege, die ich fürs Finanzamt sowieso ordentlich abheften und in die Buchhaltung bringen muss in eine zweite spezielle Buchhaltung für die Hartz IV Sklaventreiber eintragen. Das ist ja noch halbwegs verständlich, weil in dem Drecksladen sowieso nahezu niemand Ahnung von irgendetwas anderem außer professioneller Schikane zu haben scheint. 

Was stört mich besonders:

• Nicht alle Beträge, die vom Finanzamt anerkannt werden, werden auch vom Jobcenter anerkannt. So werden z.B. vom Jobcenter für Fahrten mit dem eigenen Fahrzeug nur 10Ct pro Kilometer anerkannt, was dazu führt, dass Arbeit unrentabel wird und man sich vielleicht doch besser dem Sklavenmarkt zur Verfügung stellen sollte. Des weiteren kommt dazu dass Betriebsausgaben zum Teil von Sachbearbeitern auf Notwendigkeit überprüft werden, die von Deinem Job absolut gar keine Ahnung haben.
• Jetzt gehe ich auf die Webseite der Arbeitsagentur und fülle die abschließende EKS aus (es gibt auch noch eine Prognose, die genau so funktioniert und bei der man auf die hellseherischen Fähigkeiten überprüft wird) und das erste was auffällt ist, dass die Formulare so angelegt sind dass ich auf mehreren Seiten meine BG Nummer eintragen muss. Das sind PDF Dokumente, warum sind das keine selbstausfüllenden Felder, bei denen einfach das gleiche drin steht wie auf Seite 1 und warum sind noch nicht einmal die Strg+C / Strg+V Optionen vorhanden?  Weil mir das Zeit sparen würde. Der geschändete Hartz IV Empfänger soll aber gerade dies nicht tun. Er soll viel Zeit benötigen um sinnlose Formulare auszufüllen, weil er in dieser Zeit nicht nachdenken und aufmüpfig werden kann. (Außer er schreibt zwischendurch einen empörten Blog!)
• Ebenfalls müssen Beträge von Hand auf die nächste Seite übertragen und Tabellenfelder manuell berechnet werden. Auch das würde bei Automatisierung Zeit sparen. Allerdings gäbe es dann ein paar potentielle Fehlerquellen weniger. Bei jedem Fehler kann schließlich eine böswillige Absicht unterstellt und fröhlich sanktioniert werden. (Das ist bei mir noch nicht passiert und ich hoffe, dass ich jetzt keine neuen Ideen liefere)
• Weil ich weiß, dass auch diese EKS wieder zu ungerechtfertigten Kürzungen führen wird (das war bei allen anderen Bescheiden auch so) und es deshalb auf ein weiteres Gerichtsverfahren raus läuft speichere ich mir natürlich die Originaldatei. -Denke ich zumindest! Ich speichere aber ausschließlich das Blankoformular ohne die ausgefüllten Felder. Das ist bestimmt ein reines Versehen. Dass mir auf diese Art wichtige Beweismittel flöten gehen würden, wenn ich mich einfach so darauf verlassen hätte ist wieder mal mein Problem.

Jetz fühl ich mich doch gleich ein bisschen befreiter und kann etwas unbeschwerter den Schwachsinn über mich ergehen lassen.